Paartherapie für homosexuelle Paare

Menschen in Paarbeziehungen stehen meist vor denselben Fragen, Problemen und Konflikten – egal, ob es sie eine heterosexuell oder homosexuell ausgerichtete Beziehung führen. Auch schwule und lesbische Paare durchlaufen alltägliche Paarkonflikte wie ständigen Streit, Eifersucht, Kommunikationsschwierigkeiten, fehlendes Vertrauen, Trennungssituationen oder die Frage, ob es sich noch lohnt, um die Beziehung zu kämpfen. In der Paartherapie biete ich homosexuellen Paaren einen geschützten Rahmen für eine Aussprache und helfe ihnen dabei, neue Perspektiven und einen Weg zurück zu einer glücklichen Beziehung zu finden.

Spezielle Fragen und Probleme

Neben alltäglichen Paarkonflikten gibt es andere Themen, die speziell oder besonders häufig in schwulen und lesbischen Beziehungen im Fokus stehen. Hierzu zählt beispielsweise die Frage, wie man offen und selbstbewusst als homosexuelles Paar lebt. Häufig wird dieser Weg durch Erfahrungen in der Kindheit, die kulturelle Herkunft, gesellschaftliche Rahmenbedingungen und Denkmuster der sozialen Umgebung erschwert. Nicht selten kämpfen Homosexuelle auch heute noch aufgrund ihrer sexuellen Orientierung mit der Ablehnung von Arbeitskollegen, Bekannten, Freunden oder sogar innerhalb der eigenen Familie und haben Schwierigkeiten mit ihrem Coming-Out. Wie man als Paar mit einer solchen Situation umgeht kann ebenso im Fokus einer Paartherapiesitzung stehen wie die grundlegende Frage, wie das Paar seine homosexuelle Partnerschaft leben möchte.Im Vergleich zu heterosexuellen Paaren, gibt es im Umfeld homosexueller Paare meist weniger Rollenmuster, weniger Vorbilder, keine generationsübergreifenden Traditionen, an denen sie sich orientieren können. Daher haben viele schwule und lesbische Paare Schwierigkeiten damit, ihre Beziehung nach ihren eigenen Werten individuell zu definieren und auszuleben.
Hierbei stehen häufig folgende Themen im Fokus:

  • An welchen Vorbildern orientiert sich unsere Beziehung?
  • Inwieweit spielen die klassischen Rollenzuweisungen „männlich“ und „weiblich“ in unserer Beziehung eine Rolle?
  • Welche Beziehungsform ist die richtige? Kommt eine offene Beziehung für uns in Frage?
  • Wie gehen wir in der Öffentlichkeit und im Beruf mit unserer Beziehung und mit Ablehnung um?
  • Welche Rolle spielt Sex in der Beziehung?
  • Wie stehen wir zu dem Thema Kinderwunsch?
  • Welche Möglichkeiten haben wir, uns unseren Kinderwunsch zu erfüllen?
  • All diese Fragen und viele weitere können Thema in der Paarberatung für homosexuelle Paare sein.

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Inhaltsverzeichnis

Viele Paare denken, dass ihre Liebe zu Ende ist, wenn die Verliebtheit der Ernüchterung weicht und die ersten Konflikte und Krise einsetzt. Nicht wenige trennen sich oder denken zumindest über eine Trennung nach. Dabei befinden sie sich gerade erst am möglichen Anfang ihrer Liebe.

Oft wird in der zweite Phase einer Beziehung die Liebe in Frage gestellt.

Oft wird in der zweite Phase einer Beziehung die Liebe in Frage gestellt.

3. Beziehungsphase: Die Kampfphase

Der Ernüchterung folgt eine große Belastungsprobe für die Beziehung, bestimmt von dem Zweifel „Passen wir vielleicht doch nicht zusammen?“ und geprägt von Stellungs- und Machtkämpfen. Nachdem sie Schwächen und Macken am anderen entdeckt haben, versuchen die Partner häufig, den anderen umzuerziehen. Der Partner soll sich Verhaltensweisen, die den anderen stören, abgewöhnen. Deshalb streitet sich das Paar in dieser Kampfphase oft und hinterfragt die Beziehung.

Den meisten Paaren gelingt es in dieser Phase nicht gut, über das, was sie am anderen stört, vorwurfsfrei und liebevoll zu sprechen. Manchmal sind die Verhaltensweisen des anderen auch objektiv gesehen eher ungünstig. Es braucht aber ein vertrauensvolles und verständnisvolles Miteinander, um gemeinsam hinter die schwierigen Verhaltensweisen zu schauen.

Damit wir in dieser Phase der Beziehung lernen können, den anderen in seinem Wesen zu akzeptieren, müssen wir sie oder ihn noch besser kennenlernen und mehr über das Innenleben des anderen in Erfahrung bringen. In der Regel haben wir dann nicht mehr das Bedürfnis, den anderen Part gegen seinen Willen zu verändern. Wir schaffen es dann eher, uns miteinander weiterzuentwickeln. Gerade in der Partnerschaft ist es wichtig, sich gegenseitig so anzunehmen, wertzuschätzen und zu lieben, wie man ist. Dieser Schritt ist nicht immer einfach. Er erfordert etwas Zeit und vor allem Mut.

Vielleicht wird Ihnen gerade bewusst, dass Sie in Ihrer Partnerschaft gerade in dieser Phase stecken.  Vielleicht haben Sie bewusst oder unbewusst schon einiges versucht, wiederkehrende Streitsituationen anders zu lösen. Allerdings blieben die nachhaltigen Veränderungen eher aus. Wenn dem so ist, dann lade ich Sie ein im Rahmen einer Paartherapie gemeinsam mit mir auf Ihre Beziehung zu schauen und neue Lösungsstrategien zu erarbeiten.

Wenn Paare diese Kampfphase der Beziehung nicht gemeinsam und konstruktiv auflösen können, dann enden Beziehungen an dieser Stelle.

4. Beziehungsphase: Die Phase der Veränderung

Ein Paar schafft es am besten die Kampfphase hinter sich zu lassen, wenn sie sich ganz bewusst mit ihren gemeinsamen Problemen beschäftigen. Das aktiviert Prozesse der Veränderung und Weiterentwicklung in der Beziehung. Die vierte Phase der Beziehung beginnt. Die Partner haben sich dazu entschlossen, miteinander statt gegeneinander zu kämpfen. Das heißt, dass sie in vielen Punkten der Beziehung lernen zu kooperieren und Konflikte gemeinsam zu lösen. Immer mit dem Ziel, dass beide Partner sich gut dabei fühlen. Hier gelingt es ihnen auch aus unterschiedlichen Vorstellungen einen gemeinsamen Lebensentwurf zu entwickeln.

Die Partner finden heraus, auf welchen Gemeinsamkeiten sie aufbauen können und wie sie mit unterschiedlichen Vorstellungen im Leben umgehen und sie integrieren können. Viele Paare legen sich in dieser Phase auf einen langfristigen, gemeinsamen Wohnort fest, planen ein eigenes Haus und eine eigene Familie. Natürlich gelingt es nicht allen Paaren in dieser Phase ein gemeinsames Leben zu „stricken“. Meistens stellen sie dann fest, dass ihre Lebenskonzepte doch zu unterschiedlich sind und miteinander nicht kompatibel. Ihre Beziehung würde dann überwiegend aus Kompromissen bestehen. Die über eine lange Zeit beide unglücklich machen würde, weil niemand so richtig das Leben führt, dass er oder sie sich im Herzen wünscht.

In der vierten Phase einer Beziehung lernen wir miteinander zu kooperieren. Dies stärkt die Partnerschaft.

In der vierten Phase einer Beziehung lernen wir miteinander zu kooperieren. Dies stärkt die Partnerschaft

5: Beziehungsphase: Die Phase der Persönlichkeitsentwicklung

Die letzten Monate und Jahre der Partnerschaft waren geprägt von Beziehungsarbeit. Die nächste Phase der Beziehung beginnt. Das „Wir“ stand klar im Fokus. Zeit, sich auch einmal wieder auf das „Ich“ zu besinnen. Anstatt sich zu Fragen:

  • „Wo wollen wir hin?“
  • „Was wünschen wir uns für die Zukunft?“
  • „Was macht uns glücklich“,

sollten Sie sich zwischendurch auch einmal wieder die Fragen stellen:

  • „Was tut mir gerade gut?“
  • „Was sind meine ganz eigenen Bedürfnisse? “
  • „Bin ich im Moment, so wie es gerade ist, glücklich?“.

Erkennen Sie Ihre eigenen Bedürfnisse und verstehen Sie die Bedürfnisse des andern. Es ist völlig natürlich und normal, dass ein Paar nicht alle Interessen und Hobbys teilt. Geben Sie sich gegenseitig Freiraum, um sich selbst weiterzuentwickeln. Nehmen Sie sich bewusst Zeit für sich selbst, Ihre Hobbys, Ihre Freunde. Lassen Sie Ihren Partner oder Partnerin daran teilhaben, in dem Sie Momente zum Teilen und Austauschen finden.

6. Beziehungsphase: Die Sicherheitsphase

Hat ein Paar die fünf Beziehungsphasen erfolgreich gemeinsam durchgestanden und alle Steine auf dem Weg übersprungen oder zur Seite geräumt, erklimmt es das Plateau zur Sicherheitsphase. Die Partner befinden sich jetzt in einer stabilen Beziehung, bestimmt von tiefem Vertrauen und inniger Liebe füreinander.

Bildlich gesprochen: Nach einer Seefahrt voller Auf und Abs, durch ruhige, fast stehende Gewässer sowie hohe Wellen und Sturm, sind sie im sicheren Hafen angekommen. Beim anderen zu sein, fühlt sich an wie zuhause zu sein. Sie können voreinander ganz sie selbst sein, ohne sich verstellen oder gar lügen zu müssen. Sie können miteinander offen und ehrlich sein, Freude und Glück, aber auch Kummer, Sorgen und Schmerz miteinander teilen. Die stürmische Leidenschaft aus der Verliebtheitsphase ist tiefem Respekt, gegenseitigem Vertrauen und ehrlicher Liebe gewichen. Der Sex ist vielleicht nicht mehr ganz so häufig und wild wie am Anfang der Beziehung, dafür aber umso inniger und intensiver.

Beziehungsphasen im Wandel

Auch, wenn Sie in Ihrer Partnerschaft die Sicherheitsphase erreicht haben, bedeutet das für Ihre Beziehung nicht automatisch einen Stillstand. So wie die Natur in einem steten Wandel ist, ist es auch unser Leben. Große Ereignisse, wie die Geburt eines Kindes oder einschneidende Ereignisse, wie der Verlust des Arbeitsplatzes können dazu führen, dass Sie wieder in eine Beziehungsphase zurückfallen und diese erneut durchlaufen müssen.

Gerade dann sollten Sie sich nicht unterkriegen lassen und nicht aufhören, an Ihre Partnerschaft zu glauben. Vor allem aber zügig handeln, um gemeinsam wieder in die vertraute Stabilität und Verbundenheit zu kommen. Ich helfe Ihnen gerne dabei.

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Paartherapie Berlin – Diana Boettcher

Praxis Diana Boettcher - Paartherapie, Paarberatung & Eheberatung
Berlin Prenzlauer Berg und Mitte

Hallo, ich bin Diana Boettcher und ich unterstütze Paare dabei, eine gesunde, erfüllte und liebevolle Beziehung zu realisieren.

Seit mehr als 18 Jahren berate und begleite ich Individuen, Paare und Familien in schwierigen Lebenslagen. Was mich in meiner Arbeit immer wieder motiviert? Zu erleben, wie meine professionelle und empathische Art den Menschen dabei hilft, aus ihren individuellen Krisen gestärkt hervorzugehen.

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